Gymnasium am Silberkamp
Gymnasium am Silberkamp setzt Niedersächsische Schulgebäudewegsverordnung (NSchSGWVO) um

Mehr Sicherheit im Schulgebäude. Das ist das Ziel einer neuen Verordnung, die am Gymnasium am Silberkamp zum Monatswechsel in Kraft tritt.

Dass das Innere von Schulgebäuden ein ganz besonders verkehrsträchtiges Treiben darstellt, dürfte hinreichend bekannt sein. Über tausend Schülerinnen und Schüler und rund 90 Lehrkräfte bewegen sich täglich alleine im Gymnasium am Silberkamp zu festen Pausenzeiten sowie vor und nach dem Unterricht im Schulgebäude umher. Nicht selten kommt es hierbei zu kniffeligen Situationen und Beinahe-Zusammenstößen. Dem soll fortan vorgebeugt werden – als eine der ersten Schulen setzt das Gymnasium am Silberkamp pünktlich zum 01.04. die Niedersächsische Schulgebäudewegsverordnung (NSchSGWVO) um, die den Verkehrsfluss innerhalb der niedersächsischen Schulgebäude detailliert regelt.

So gilt im gesamten Schulgebäude fortan die Höchstgeschwindigkeit von 5 km/h auf Hauptfluren und 3 km/h in Klassenzimmern. Eine Sonderrolle nehmen die Chemieräume ein, in denen sich aufgrund der erhöhten Gefahrenlage fortan nur mit 2 km/h bewegt werden darf. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass die neuen Geschwindigkeitsgrenzen für einen sichereren und flüssigen Verkehrsfluss sorgen“, erläutert Christian Schanz, stellvertretender Schulleiter, die gesetzliche Maßnahme. Er stellt jedoch mahnend fest, dass sich bei ersten Überwachungen bereits Verstöße gezeigt hätten. Ein Siebtklässler wurde mit unzulässigen 7 km/h beim Rennen zum Soccer Court von der Pausenaufsicht geblitzt. „Wir belassen es in dieser Woche noch bei einer Ermahnung“, berichtet Schanz. In der folgenden Woche würden jedoch weitere Ordnungsmaßnahmen wie Mensa- oder Pickdienst verhängt.

Schilder und harte Maßnahmen

Neben den Geschwindigkeitsregelungen sorgen aufgestellte Verkehrsschilder für klare Regelungen des Verkehrsflusses. Stopp-Schilder an allen Flurkreuzungen sollen Lehrkräfte sowie die Schülerinnen und Schüler dazu bringen, anzuhalten und nach allen Seiten zu schauen, bevor der Gang fortgesetzt wird. Verstöße werden hierbei besonders hart mit Strafarbeiten sanktioniert. Aber auch das Falschparken von Schülerinnen und Schülern bereitet noch Kummer. Abgelegte Rucksäcke und Schultaschen in den Fluren und auf den Gängen werden mit einem „Knöllchen“ versehen und ins Lehrerzimmer verbracht.

Darüber hinaus gilt im gesamten Schulgebäude fortan ein Überholverbot. „Es hat sich in den letzten Wochen gezeigt, dass vor allem junge Schülerinnen und Schüler unzulässig überholen“, erläutert Schulleiter Simon Speer. „Dies stellt einen gefährlichen Eingriff in den Schulverkehr dar“. Dennoch merkt Speer ebenfalls kritisch an, auch über Maßnahmen für Oberstufenschüler nachdenken zu müssen. „Wir haben eine Anfrage bei der Schulbehörde aufgegeben, um uns zu erkundigen, wie mit langsamem Gehen ohne triftigen Grund umzugehen ist“. Auch Lehrkräfte sind nicht von den neuen Regeln ausgenommen. In einer Testkontrolle vor der ersten Stunde wurde festgestellt, dass einige Pädagogen mit äußerst niedriger Geschwindigkeit unterwegs waren.

Moderne Technik

Um die neuen Maßnahmen effektiv umzusetzen, hat das Gymnasium am Silberkamp kräftig investiert. So wurden mobile Radarpistolen für die Pausenaufsichten angeschafft, um Vergehen direkt ahnden zu können. Für das Sekretariat wurden Blöcke mit Strafzetteln bestellt. Um langfristig ein konsequentes Handeln sicherzustellen, überlegt die Schule, ein Schulflur-Ordnungsamt im Rahmen des Ganztags ins Leben zu rufen. „Sicherlich“, so resümiert Speer, „brauchen die neuen Regeln auch etwas Zeit, um bei allen Beteiligten zu wirken“.