Das Methodenkonzept ist Bestandteil der Unterrichtsentwicklung. Ein praxisnahes Konzept der pädagogischen Schulentwicklung setzt direkt beim Lernen und Arbeiten im Unterricht an und beruht auf vier Säulen: Eigenverantwortliches Arbeiten, Kommunikationstraining, Teamentwicklung und Methodentraining
Diese Säulen sind dabei nicht als isolierte Handlungsfelder zu betrachten, sondern eher Schwerpunktsetzungen, die in der konkreten Unterrichtspraxis eng miteinander verwoben sind.
Einleitende Bemerkung
Die aktuelle Berufs- und Arbeitswelt verlangt vom Einzelnen höhere Anforderungen hinsichtlich des Selbstmanagements und des selbst organisierten Lernens und Arbeitens (Stichwort „Lebenslanges Lernen“). Von Schülern und Schülerinnen wird nach ihrer Schulzeit erwartet, dass sie flexibel auf Veränderungen reagieren und sich neues Wissen in kurzer Zeit aneignen. Sie müssen in der Lage sein, ihre Arbeit effektiv zu strukturieren, Inhalte und Ergebnisse angemessen zu formulieren und zielorientiert zu präsentieren.
Die Aufgabe eines schulischen Methodenkonzepts ist es demgemäß, Schülerinnen und Schülern moderne Arbeits-, Lern- und Präsentationsmethoden zu vermitteln, die diesen Ansprüchen genügen. Der hier verwandte Methodenbegriff bezieht sich somit auf den Bereich Lernmethoden. Die Lehrmethoden (= Unterrichtsverfahren) des Unterrichts sind davon zunächst getrennt zu betrachten, damit es nicht zu Begriffsverwirrungen kommt. Die Einführung eines Methodenkonzepts hat jedoch unmittelbare Auswirkungen auf die im Unterricht anzuwendenden Unterrichtsverfahren.
Ein wichtiger Aspekt des Methodenkonzepts ist die ausführliche Information und aktive Einbeziehung der Eltern. Gerade zu Beginn ist es wichtig, dass die Grundsätze der Entwicklung einer effektiven Arbeitsorganisation und individuellen Lernkompetenz der Schüler und Schülerinnen auch bei der Arbeit zu Hause beachtet werden. Hier ist die Unterstützung durch die Eltern unerlässlich.
Grundzüge des Methodenkonzepts am Gymnasium am Silberkamp
- Methodenermittlung ist ein wichtiger Teil unseres pädagogischen Konzeptes (siehe Leitbild).
- Methoden sind kein Selbstzweck. Die Vermittlung von Methoden wird eng an Fachinhalte geknüpft. Das gelingt vor allem durch die Anwendung moderner Unterrichtsverfahren und führt zu gutem Unterricht.
- Die vermittelten Methoden dienen dem selbstgesteuerten und eigenverantwortlichen Lernen. Sie ermöglichen effizientes, zielorientiertes Lernen und Arbeiten.
- Schwerpunkte des Methodenerziehung am GaS sind eine effektive Lernorganisation sowie Präsentations- und Moderationstechniken.
- Unser schulisches Methodenkonzept systematisiert den kumulativen Aufbau von Lern- und Arbeitskompetenzen über die Jahrgänge 5 bis 10.
- Die systematische Vermittlung festgelegter Methoden in den einzelnen Jahrgangsstufen erzeugt eine verbindliche und verlässliche Grundlage in unserer pädagogischen Arbeit und dient der konsequenten Vorbereitung auf die Arbeit in der Sek. II und auf das Abitur.
- Die Festlegung eines Leitfaches gewährleistet eine intensive Einführung der Methode und eine enge Anbindung an den Fachunterricht. Die jeweils eingeführte Methode wird auch in anderen geeigneten Fächern des Jahrgangs angewandt, sodass den Schülern/Schüler-innen auch Aspekte des fächerübergreifenden Arbeitens vermittelt werden.
- Alle erlernten Methoden werden in den nachfolgenden Jahrgängen wiederholt angewandt, vertieft und erweitert.
- Ein Methodenordner zur Materialsammlung schafft eine Fächer verbindende Vorlage und dient der Arbeitserleichterung und der Orientierung v. a. für neue Kollegen/Kolleginnen.
- Das Klassenkollegium wird durch eine Übersicht und durch Eintrag in die Wochenübersicht im Klassenbuch über die vermittelten Methoden informiert.
Durchführung
Das vorliegende Konzept bemüht sich, methodische Fähigkeiten zu benennen, und sie jahrgangsspezifisch so zu ordnen, dass sie einen kumulativen Aufbau von Lern- und Arbeitskompetenzen ermöglichen. In den folgenden Jahrgängen muss den Schülern und Schülerinnen regelmäßig Gelegenheit gegeben werden, das in den vorangegangenen Jahrgängen Erlernte aufzufrischen, zu vertiefen und zu verfeinern.
Wesentliche Methoden zur effektiven Strukturierung der Lernorganisation sollen während der Einführungstage der 5. Klassen durch den Klassenlehrer/die Klassenlehrerin erfolgen. Dadurch werden die neuen Schüler und Schülerinnen mit der Organisation des Alltagsbetriebs an unserer Schule und der Arbeitsweise des Gymnasiums vertraut gemacht. Eine weitere wichtige Funktion der Einführungstage ist die Förderung des sozialen Lernens in den Klassen.
Für die weitere Einführung der Methoden wurde im Gremium der Fachobleute jeweils ein verantwortliches Fach (Leitfach) festgelegt. Die Lehrer/-innen der jeweiligen Leitfächer übernehmen die Implementation der neuer Methoden. Die Methoden sollen lehrgangsartig eingeführt werden, wobei eine enge Anwendung und Verzahnung im und mit dem Fachunterricht angestrebt ist. Die Einführung der Methoden und so auch deren Bereitstellung für andere Fächer sollen bis zum Ende des jeweiligen Schuljahres abgeschlossen sein.
Die Leitfächer stellen für ihre Methode ein Methodenblatt zur Verfügung, das in einem Methodenordner abgeheftet wird, der als Materialsammlung geführt wird. Dies hat den Vorteil, dass eine allgemein verbindliche Vorgabe für die Methodenvermittlung erstellt wird und neue Kollegen und Kolleginnen die Möglichkeit haben, sich zu informieren. Ein fachbezogener Methodenordner wird unter dem Ordner „Sek l“ der Homepage Lehrern/Lehrerinnen, Eltern und Schülern/Schülerinnen zur Information zur Verfügung gestellt.
Der/die Lehrer/-innen der jeweiligen Leitfächer vermerken die Einführung der Methoden unter den Stundeneintragungen im Klassenbuch. Eine Übersicht über die in der jeweiligen Klassenstufe einzuführenden Methoden wird im Klassenbuch eingeklebt und der Vollzug durch Hinweis auf die entsprechenden Eintragungen im Klassenbuch (Seitenangaben) bestätigt. Das Klassenkollegium wird so über die vereinbarte Einführung der vorgesehenen Methoden informiert, die dann zeitnah auch in den anderen Fächern zur Anwendung kommen soll. Dabei sind die Schüler und Schülerinnen auf mögliche fachliche Besonderheiten hinzuweisen.